Februar 18

Nicht-Wissen und Nicht-Glauben

Nicht-Glauben, Wachstum

0  comments

Was glaubst du, kann man ohne zu glauben leben?

Viele meinen, nein. Da kommt wohl Angst hervor, inneres Chaos könnte ausbrechen und jegliche innere Orientierung ginge verloren.

Tatsächlich muss man sich darauf vorbereiten, dass man sich eine Zeit lang vielleicht etwas orientierungslos fühlt, wenn man die gewohnten inneren Strukturen angreift, aufweicht oder auflöst. Das Gewohnte gibt Struktur und Halt im Alltag.

Aber genau das macht das Gewohnte zu einem zweischneidigen Schwert, das unserem Wachstum umso mehr im Wege steht, desto mehr es durch Struktur, Ordnung und Gewissheit scheinbare Sicherheit verbreitet. Diese Ordnung und Sicherheit ist genau das, was das Zulassen und Aufnehmen von neuen Ideen blockiert. Genau diese neuen Ideen brauchen wir jedoch, wollen wir als Menschen wachsen und uns TRANSFORMIEREN, um unser volles Potenzial auszuschöpfen.

Gerade heute, in einer Welt, die sich immer schneller ändert, brauchen wir eine neue Art, uns selbst zu definieren.

Ein unverrückbares Selbstbild und feste Überzeugungen mögen vor 200 Jahren hilfreich gewesen sein, als Menschen sich selten mehr als 10 km von ihrem Heimatort wegbewegt haben und sie immer mit den gleichen Menschen zusammen waren. Es waren aus heutiger Sicht ruhige Zeiten: Für eine Verdopplung des Wissens brauchte die Menschheit von 1700 bis 1900, also ganze 200 Jahre.

Da war es vielleicht wichtig für die Integrität der Dorfgemeinschaft, so zu sein, wie man war und immer gewesen war. Beständig, berechenbar, voraussagbar.

Heute verdoppelt sich das Menschheitswissen jedes Jahr und es wird geschätzt, dass wir bald eine Verdoppelungsrate von 12 Stunden erreichen werden. Ich bin nicht sicher, ob allen Menschen bewusst ist, in welcher epochemachenden Zeit wir leben. Wenn unsere Nachfahren zurückblicken, werden sie unsere Gegenwart wahrscheinlich als eine wichtigere Zeit als die Renaissance oder das Industriezeitalter ansehen. Gleichzeitig hängt es von uns ab, die Weichen so zu stellen, dass unsere Nachfahren noch eine Zukunft haben, um zurückzublicken.

Dafür brauchen wir eine neue Art, uns selbst als Menschheit und als Individuum zu definieren. Wir müssen lernen, uns von gewohnten Denkmustern und althergebrachten Sichtweisen abzuwenden, und verantwortlich eine neue geistige Beweglichkeit finden.

Wie wir uns, das Leben, die Nutzung von all dem Wissen und der Technik, die wir haben, bisher definiert haben, hat nur dazu geführt, dass wir fröhlich und uns selbst beglückwünschend für das, was wir alles tun können, den Ast absägen, auf dem wir sitzen. Wortwörtlich absägen.

Wieder einmal sieht man an unserem Verhalten ganz klar, dass wir in einer Art Hypnose leben. Wir scheinen blind zu sein für das, was wir tun. Für billiges Wegwerfzeug, nur für den Gott Konsum gemacht, zerfleischen, zerstören und vergiften wir unsere Lebensgrundlage. Unsere Mutter, die uns zur Welt gebracht hat, uns alles gibt, was wir je hier brauchen könnten.

Es braucht heute ein anderes Selbstverständnis.

Ich mag die Idee, keinen Glauben über mich zu haben, sondern nur wandelbare Ideen über mich und die Welt. Ein Selbstbild und Ideensystem, das sich quasi automatisch an die sich schnell ändernden Bedingungen anpasst. Das strebe ich an.

Da schreit der Traditionalist auf. Ja was, da haben wir bald nur noch Menschen, die ihre Fahne ständig in den Wind hängen und keinen Standpunkt vertreten. Da haben wir ja bald nur noch Wischiwaschi-Waschlappen …!

Ich bin froh, dass du das ansprichst. Es würde aber bedeuten, diese Ideen falsch zu verstehen und falsch auszulegen. Ich kann eine fließende Persönlichkeit haben, ein wandelbares Selbstbild und dennoch meine eigene Moral mit festen Prinzipien und Standards. Es gibt immer noch etwas in uns, was stark, aufrecht und bestimmt ist – SELBSTbestimmt.

Erstaunlicherweise kommt umso mehr vom ECHTEN EUGEN hervor, je mehr die starren Glaubenssysteme und indoktrinierten Überzeugungen aus Gesellschaft und Familie sowie die von außen aufgesetzten moralischen Grundsätze aufgebrochen werden.

Diese Strukturen sind unecht. Sie zu verlieren wird dem Menschen und der Gesellschaft nur dienen.

Über falsche, von außen aufgesetzte Moral und echte Moral habe ich auch hier geschrieben.

About the author 

Carsten Kammerer

You may also like

ERFOLG SEIN: 10X und weglassen

ERFOLG SEIN: 10X und weglassen

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked

{"email":"Email address invalid","url":"Website address invalid","required":"Required field missing"}

Abonniere jetzt meinen Erleuchtet-leben-Letter!