Februar 20

Die MACHT neuer Ideen, Sichtweisen und Einsichten – Teil 2

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Eine Geschichte von mir kann schön verdeutlichen, wie sehr wir geblendet sind von unserer gesellschaftlich normalen Art, die Dinge zu betrachten (Blickwinkel) und anzugehen. Es ist ein Prozess, der noch im Gange ist, da ich die Einsicht dazu erst vor einigen Wochen hatte. Also habe ich noch keine Ergebnisse, was diese Einsicht mit meinem Körpergewicht und meiner Ernährung macht. Aber sicher hat sie mich von der Hypnose „gute Vorsätze, Diät und Disziplin“ befreit.

Seit 27 Jahren versuche ich abzunehmen. Alles, was mir je dazu einfiel, waren gute Vorsätze, Diät und Disziplin. Das ist die Standardvorgehensweise, gesellschaftlich anerkannt und abgesegnet. Wenn es nicht klappt, dann tun wir was? Wir strengen uns mehr an und verurteilen uns als undiszipliniert. Diät und Disziplin funktionieren jedoch nur für Menschen gut, deren Übergewicht auf falsche Essgewohnheiten zurückzuführen ist. Es gibt aber auch Menschen, bei denen eine „Adaptive Challenge“ („Anpassungsherausforderung“) die Ursache ist. Robert Kegan beschreibt das in „Immunity to Change“ sehr gut. (Das ist sehr wahrscheinlich der Großteil der Übergewichtigen!)

Eine „adaptive Herausforderung“ – oder: Anpassungsherausforderung – hat etwas mit einer versteckten Verpflichtung zu tun. Diese versteckte Verpflichtung könnte sein: „Wenn ich schlank bin, bin ich sexy, dann betrüge ich vielleicht meinen Partner.“ In diesem Fall kann jemand jahrzehntelang versuchen, per Diät abzunehmen, er wird immer wieder zunehmen plus ein paar Prozent mehr normalerweise. (Das bedeutet nicht, dass diese Person nur so tut, als wolle sie abnehmen. So jemand ist oft enorm verpflichtet und quält sich jahrelang mit dem Vorgang und auch mit den Verurteilungen, die das Scheitern nach sich zieht.)

„Die Veränderung geschieht nicht, weil wir beide Dinge ernst meinen. Sie geschieht nicht, weil wir ein lebendiger Widerspruch sind.“

Robert Kegan und Partner

Also versuchte ich 27 Jahre lang immer und immer und immer wieder, mit Diät, guten Vorsätzen und Disziplin abzunehmen. Ich war in dieser Hypnose gefangen und habe es nie hinterfragt (selbst wenn ich die emotionalen Gründe betrachtet habe, habe ich das mehr als Diät angesehen). Immer wieder das Gleiche tun und andere Ergebnisse erwarten ist eine Definition von Wahnsinn.

Selbst jetzt, da mir klar ist, dass ich 27 Jahre Beweise habe, dass es anhaltend oder langfristig keine guten Ergebnisse bringt, spüre ich ständig den Drang, eine Diät zu machen.

Dabei hat mir diese Art, das Thema anzugehen, nur mehr Schwäche und mehr Gewicht gebracht als je zuvor. Erstaunlich. Trotzdem immer noch: „Streng dich mehr an. Sei disziplinierter.“ Das ist es, was wir von früh auf gesagt bekommen: mehr machen, besser machen, mit mehr Disziplin machen, schneller machen, mit höherer Anstrengung machen. So gehen wir alle Probleme an.

Wie gesagt, hier stehen die Ergebnisse noch aus.

Ich arbeite derzeit an einer anderen Art, mit Abnehmen umzugehen. Hier kannst du darüber lesen.( Link zu Identität ändern (Robert Fritz Projekt auf Halt)) Obwohl Ergebnisse noch ausstehen, zeigt es doch, wie wichtig es ist, über sich, sein Denken, sein Verhalten und deren Ergebnisse neue Einsichten zu gewinnen. Vorzugsweise in wesentlich kürzeren Abständen als 27 Jahre. Lies dazu auch meine Blogpostserie zu Selbstbetrug und Selbsttäuschung.

Das interessante ist hier für mich nicht nur das direkt betroffene Thema, sondern auch die Meta-Ebene der Bedeutung solcher Einsichten.

Noch ein Beispiel.

Vor einigen Monaten erkannte ich, dass ich seit 40 Jahren oder länger wie ein dressierter Zirkusaffe eine Gewohnheit ausführe, die ich definitiv in der Kindheit gelernt habe und dann immer weiter ausgeführt habe – dadurch verstärkt. In der Kindheit wurde ich mit etwas Süßem belohnt, wenn ich brav ins Bett ging. Diese Form der Belohnung habe ich bis zum heutigen Tag beibehalten. Unfassbar. Aber auch dankbar, denn so eine Einsicht lässt die Frage zu: Wo noch habe ich Ansichten, Selbstbilder, Glaubenssätze und Gewohnheiten aus der Kindheit und Jugend? Vor allem solche, die mir nicht (mehr) dienen und sogar schaden, will ich aufdecken.

Was habe ich noch ausgeblendet, was ich vor Jahrzehnten gelernt habe? Was damals vielleicht sogar Sinn gemacht und auch funktioniert haben könnte. Aber heute, 30–40 Jahre später in einer sich so schnell wandelnden Welt? Es lohnt sich also, einen Raum im Leben zu haben, in dem man beobachten, reflektieren, denken und Ergebnisse auswerten kann. Am besten in geschriebener Form.

Ich mache das mit gepimpten Morgenseiten (Buch E. L.).

Morgenseiten (Link Buch Julia Cameron), die ich mir zu eigen gemacht habe. Morgenseiten auf Steroiden, könnte man sagen.

Du brauchst es nicht so raffiniert zu machen. Tagebuch, Notizbuch genügt. Ich empfehle, von Hand zu schreiben. Da geschieht etwas, wenn du von Hand schreibst. Schwer zu beschreiben.

Ideen wie zum Beispiel 10X-Idee weiter verfolgen(Link)

About the author 

Carsten Kammerer

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