Januar 27

Gelassen bleiben in der Selbsthilfe- und Manifestationsszene – mach dich nicht verrückt damit! Teil 3

Manifestation, Selbsthilfe

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Wenn wir gerade davon sprechen, versteift auf sein Ziel zu sein: Robert Fritz hatte eine enorm interessante Idee, die in vielen Fällen wahr sein könnte. Meiner Erfahrung nach ist sicher was dran.

Die Idee ist: Wir versteifen uns auf ein Ideal, das wir verfolgen wollen, erschaffen wollen, weil wir damit von unliebsamen Glaubenssätzen über uns selbst ablenken wollen.

„Viele Menschen haben für sich selbst Ideale geschaffen. Aber allzu oft ist das Ideal nur ein Ausgleich für eine unerwünschte Überzeugung. Die Funktion des Ideals ist es, die Überzeugung zu kompensieren und zu verstecken. Aus diesem Grund sind die inakzeptabelsten Überzeugungen, die wir über uns haben, für uns selbst oft unsichtbar.“

Robert Fritz

Diese Struktur in uns kann zwei Auswirkungen haben: Sie führt zum Erfüllen des Ideals oder wir verfehlen es – vielleicht über Jahre. Wie bei mir.

Wenn wir es erreichen, warum freuen wir uns? Weil das Werk geschafft ist? Oder weil es etwas über uns selbst aussagt? Vielleicht, weil wir damit etwas über unsere Identität beweisen wollten. Im zweiten Fall hast du wahrscheinlich jemandem etwas beweisen wollen. Es ging also nicht um die Errungenschaft, sondern darum, was sie über dich aussagt. Das ist ein Hinweis für ein Ideal, das eine unerwünschte Überzeugung verdecken soll.

Bist du reich geworden, um zu beweisen, dass du nicht arm bist, wie du glaubst? Hast du die Beförderung angestrebt und angenommen, um zu überdecken, dass du dich unwichtig, nicht wertvoll fühlst?

Für viele, die diesen Text lesen, wird es die andere Seite sein. Einem Ideal hinterherhecheln und nie ganz oder gar nicht erreichen. Mir ging es so. Geht es so. Jemand versucht vielleicht krampfhaft abzunehmen, um den Glauben zu überdecken, er sei nicht liebenswert, er sei hässlich oder so. Jemand fühlt sich vielleicht dumm, glaubt, er sei dumm und hat das Ideal, brillant zu sein.

Wenn du das untersuchst, kannst du mehr Klarheit über dich und deine Antriebe bekommen.

Verhindern Glaubenssätze wirklich Glück und Erfolg ‒ oder nicht?

Interessant an den Ideen und Methoden von Robert Fritz ist, dass er in seiner Arbeit davon ausgeht, dass wir die zu Grunde liegenden Glaubenssätze nicht ändern müssen, um Erfolg zu haben, um unsere Leben bewusst erschaffen zu können.

Das Erstaunliche ist, dass die Selbsthilfe- und Manifestationswelt beinahe allergisch ist gegen negative Glaubenssätze über uns selbst. Robert Fritz sagt uns: Entspannt euch. Ihr dürft negative Glaubenssätze haben und könnt euer Leben bewusst erschaffen.

Lass uns mal entspannen mit negativen Glaubenssätzen. Ich habe schon lange meine Zweifel an der Wichtigkeit des Änderns von Glaubenssätzen. Vor allem, weil es für mich nie so einfach war, sie zu finden, wie in den Büchern und von Lehrern beschrieben. Geschweige denn, sie willentlich zu ändern. Allein der Versuch, die Glaubenssätze herauszufinden, kann dich jahrelang verrückt machen. Also lass uns mal locker bleiben damit. Mach dich nicht selbst verrückt, wenn sie sich nicht zeigen wollen. Weißt du, wann sich meine Glaubenssätze gezeigt haben? Als ich bereit war und als ich es nicht erwartet hatte.

Weißt du, wann sich meine Glaubenssätze geändert haben? Als ich bereit war und als ich durch positives TUN mit hinderlichen Glaubenssätzen etwas getan habe, das mir meine Fähigkeiten, Gaben, Möglichkeiten, HILFE, FÜHRUNG aufgezeigt hat.

Steven Pressfield schrieb ein Buch nur darüber: „The War of Art“. Pflichtlektüre für jeden, der etwas Bedeutungsvolles erschaffen möchte – sei es auch „nur“, ein guter Vater oder Mensch zu sein.

„Der verhängnisvollste Aspekt des Aufschiebens (Prokrastination) ist, dass es zur Gewohnheit werden kann. Wir schieben unser Leben nicht nur auf; wir schieben es bis zu unserem Sterbebett auf. Vergiss das nie: genau in diesem Moment können wir unser Leben verändern. Es gab nie einen Moment und wird auch nie einen geben, in dem wir nicht die Macht haben, unser Schicksal zu ändern. In dieser Sekunde können wir den Spieß gegen den Widerstand umdrehen. In dieser Sekunde können wir uns hinsetzen und unsere Arbeit machen.“

Steven Pressfield

Widerstand („Resistance“) ist ein Begriff, den Pressfield benutzt, um die psychisch-emotionalen Systeme in uns zu beschreiben, die uns überzeugen und uns einflüstern, aufzuschieben, uns selbst zu schwächen, zu warten auf Lust, Motivation und Inspiration, anstatt etwas Positives zu tun mit dem, was wir jetzt haben!

Also warte nicht auf das Morgen, das nie kommt. Morgen gibt es nicht. Morgen ist eine Illusion. Es gibt nur jetzt. Wenn das illusionäre Morgen gekommen ist, ist es was? Richtig: wieder jetzt. Wenn du im Jetzt aufschiebst auf morgen, trainierst du ein Selbst, dass morgen (jetzt) auch wieder auf morgen aufschiebt – ad nauseam.

Das ist die Hölle, die wir uns schaffen, gefangen in einer Endlosschleife („Und täglich grüßt das Murmeltier“, es lohnt sich, diesen Film unter solch einem Gesichtspunkt anzuschauen).

Tausende und Abertausende verschenkte Jetzt-Momente, in denen du eine Symphonie hättest komponieren können oder Gehirnchirurgie lernen – und zwar mit deinen verkorksten Glaubenssätzen.

Also vergiss den Buhmann Glaubenssatz und konzentriere dich aufs Jetzt.

Das Jetzt und was du damit tust ist wichtiger als deine Glaubenssätze für Glück und Erfolg

Vielleicht mit dem Ansatz, den ich hier beschrieben habe, der unterwandert nämlich die Alarmsysteme von verkorksten Glaubenssätzen und -systemen in dir (Link „neue Gewohnheiten …“).

Hier noch ein Tipp: „Rip It Up: Forget positive thinking, it’s time for positive action” von Richard Wiseman.

Ich fühle mich manchmal wie ein Held, wie ein Genie der Selbsthilfe, weil ich Dinge in meinem Leben austüftele und dann finde ich Bücher, die Maschinen der Wissenschaft und Philosophie geschrieben haben, um das zu untermauern. Großartig!

Bin ich jetzt am Abheben und du erstickst gleich in meiner Selbstbeweihräucherung? Nein, sicher nicht. Aber: bin ich etwas Spezielles? Ja klar. Bist du etwas Spezielles? Ja klar: wie du hier lesen konntest, bist du – wie ich und Wiseman und alle anderen – ein einzigartiger Ausdruck des LEBENs im Jetzt.

Das bedeutet, du hast alles, was du je brauchen könntest, um deinen Weg herauszufinden. Was ich immer wieder wiederhole: du kannst Jesus-Ghandi-Buddha-mäßige Ideen und Gedanken haben, die für dich Bedeutung haben. Erzwingen lassen sie sich nicht. Diese Ideen kommen, wenn du fröhlich vor dich hinlebst und -forschst.

Befreie dich vom Zwang, alles wissen zu müssen. Du musst nicht vorher wissen, ob etwas richtig ist. Lass es uns herausfinden.

Was willst du entwickeln, tun, sein, erschaffen? Was kannst du jetzt tun, um in diese Richtung zu gehen? Egal, wie klein und unscheinbar es wirkt.

Tue es jetzt – mit all deinen herrlichen Unzulänglichkeiten und glorreichen Fehlern. Tue es schlecht. Tue es zu wenig. Tue es zu kurz. Tue es egal was. Tue es mit schlechten Gefühlen. Tue es unzulänglich fühlend. Tue es dich kindisch fühlend. Tue es, wenn alle anderen es nicht verstehen und darüber lachen.

Ich habe mal ein Zitat eines alten Stoikers gelesen, leider habe ich die Quelle vergessen. Da ging es darum, dass es uns nicht schaden kann, wenn Tausende Menschen uns auslachen. Dennoch lassen wir uns von dieser Angst beeindrucken und am Handeln hindern. Denk mal darüber nach: Es kann uns nicht schaden, wenn andere Menschen über uns lachen. Es ist doch seltsam, dass wir uns dennoch so sehr in unserem SELBSTausdruck beeinflussen lassen, nur aus der vagen Befürchtung heraus, dass uns jemand auslachen könnte. Seltsam, oder?

Also: tue es, wenn alle anderen es nicht verstehen und darüber lachen (könnten). Probiere es aus.

Du wirst feststellen, dass du immer irgendetwas tun kannst, egal, wie du dich gerade fühlst oder wie du dich dazu fühlst. Warte nicht darauf, das alte „falsche“ Glaubenssystem durch ein neues ersetzt zu haben, bist du anfängst, gut zu leben, Freude zu haben und glücklich zu sein. Das geht auch so und jetzt – vielleicht nicht sofort, aber bald mal.

Anfangen ist ein magischer Trick, den viele übersehen.

Lass uns noch ein Thema anschauen, das gerade immer höher im Kurs steht und sich immer weiter verbreitet.

Manifestation: ein paar Gedanken

Manifestation, LOA, Gesetz der Anziehung und so weiter.

Hast du schon viel manifestiert? Hast du schon viel probiert, zu manifestieren? Wie viel ist wahr geworden?

Wenn noch nicht so viel wahr geworden ist, kann es sein, dass du versuchst, mehr zu tun, besser zu tun, energischer zu tun, nicht?

Das ist unsere Standardreaktion, wenn etwas nicht klappt oder nicht so ist, wie wir es gerne hätten. Sehr schnell bringen wir uns in eine Situation, in der wir leicht verrückt werden in unserer Manifestationsbestrebung.

Warum klappt es bei denen im Video oder im Buch und bei mir nicht (oder nur wenig)? Mit mir muss etwas nicht stimmen. Ich habe es nicht verdient, das Gute zu haben, was ich mir wünsche. Ich muss erst noch besser werden, mehr tun, nicht „sündigen“ (= alles richtig machen; aber nach wessen Standard? Gottes? Der Gesellschaft? Meiner Familie?).

Was sind deine Erklärungen für deinen Misserfolg beim Manifestieren? Wo oder was musst du erst beweisen, worin musst du besser werden oder was verdienen?

Wenn du mal darüber nachdenkst und es beobachtest, kannst du manchmal schon eine gewisse Verrücktheit feststellen, oder? Steigern wir uns in etwas hinein, können wir uns das Leben ganz schön versauen.

Dabei ist Manifestation (LOA) vom Erfinder als etwas Schönes, etwas Freudvolles gedacht. Seltsam, dass wir uns damit so unglücklich machen können. Wir sehen andere, bei denen scheinbar alles zu Gold wird, in Videos, vielleicht sogar in unserem Freundeskreis oder in der Familie.

Zu den Videos: Wie viel davon ist echt, ist wahr?

Im Freundeskreis kannst du es vielleicht besser abschätzen, selbst beobachten, was wahr ist. Jedoch ist vergleichen in diesem Falle etwas Schädliches.

Du bist nicht hier, um so zu leben wie deine Freundin oder der Arbeitskollege. Du bist nicht hier, um zu kopieren. Folglich auch nicht, um zu vergleichen. Lass die anderen Leute ihren Weg gehen. Gehe du deinen, so wie er ist. Vergleiche nicht deine Ergebnisse mit ihren. Was du gerade erlebst – auch mit dem Manifestieren –, ist deine Aufgabe. Was andere tun und erreichen, geht dich nichts an.

Höchstens betrachte es als Beweis, dass es möglich ist – aber neutral, sachlich, ohne dich zu vergleichen. Ohne dich in einen Wettbewerb hineinzusteigern, sei es auch nur mit dir selbst oder mit dem Leben, es unbedingt auch so machen zu müssen.

Überhaupt lass die Mühe, Anstrengung, Hektik und das Brauchen, das unbedingte Brauchen, los.

Meine besten Ergebnisse kamen, wenn ich nicht viel erwartet habe. Jetzt geht der ehrgeizige Leser hin und versucht angestrengt, das Brauchen und Wollen loszulassen. Weil diesem Autor hier das auch nicht recht ist, geht der Leser anschließend hin und versucht, das Loslassen des Loslassens des Brauchens und Wollens loszulassen. Na, schon schwindlig?

Ah, herrlich, das menschliche Leben. Siehst du, wie schnell du dich in einem Netz bester Absichten verfangen und unglücklich machen kannst?

Angestrengt hast du die beste Absicht, immer gut zu sein und es dadurch zu verdienen, das, was du dir wünschst. Dabei bestätigst du doch nur die ganze Zeit, dass du es derzeit nicht verdient hast, noch nicht brav genug, gut genug bist, um es zu erhalten.

Würde sich jemand, der es definitiv verdient hat, um den Beweis bemühen, dass er es verdient hat? Wohl kaum, oder?

Während du versuchst zu beweisen, dass du es verdient hast, weil du doch alles richtig machst, was die Lehrer und Bücher und Videos beschreiben, verrennst du dich immer mehr in Frustration.

Dann siehst du gar nicht mehr, dass du dich verrannt hast. Was versuchen wir in unserer Gesellschaft, wenn es nicht klappt?

Mehr anstrengen. Weniger sündigen. Mehr Disziplin.

Mehr vom Gleichen tun und das angestrengter führt nicht zum Ziel

Streng dich doch an, bekommen wir von klein auf gesagt. Diesen Befehl führen wir weiter aus bei jedem Problem, das die nächsten 70 Jahre auftaucht. So konnten wir in der Schule beobachten, wie der Klassenkamerad gestöhnt hat (vielleicht wir selbst auch, beim Rechnen und Lesen). Dabei funktionieren das Lernen, unser Gehirn und erst recht unser Bewusstsein nicht so.

Dazu kommt, dass die Gesetz-der-Anziehung-Szene auch ein gutes Maß von Größenwahn suggeriert. Als könnten oder sollten wir jedes Detail kontrollieren.

Das führt im schlimmsten Fall zu einer psychischen Erkrankung. Im besten Fall zu einem sehr miserablen Leben.

Weißt du, wann ich nach meinen 20 Jahren ununterbrochener Konsumschulden diese losgeworden bin? Als ich aufgegeben habe, in sieben Jahren Millionär sein zu wollen. Seitdem geht es mir finanziell besser als je zuvor. Seltsam, oder?

Lass uns noch mal zum Thema anstrengen, und wenn es nicht klappt, mehr anstrengen, kommen.

Wahre Geschichte aus meinem Leben darüber.

27 Jahre lang mehr vom Gleichen mit größerer Anstrengung und besseren Methoden probiert. Neugierig?

Seit ca. 27 Jahren versuche ich, abzunehmen. Mal mehr, mal weniger. Methode: Diät, gute Vorsätze und Willenskraft.

Vor ein paar Wochen, als ich an der Blogpostserie über die Ideen von Robert Fritz gearbeitet habe, bin ich zur Erkenntnis gelangt, dass ich per Definition verrückt sein muss.

Immer wieder das Gleiche tun und andere Ergebnisse erwarten ist eine Definition von Verrücktheit.

Ich habe in 27 Jahren keine andauernden, beständigen Ergebnisse erzielt. Im Gegenteil. 2021 war ich so schwer wie nie zuvor mit 122 kg. Ich konnte nicht mehr vom Boden aufstehen bei der Arbeit, ohne mich irgendwo hochzuziehen, so schwer und schwach war ich geworden. 2022 kam ich mit Diät, Willenskraft und guten Vorsätzen auf 106 Kilo runter. Rate, wie viel ich heute (Mai 2023) wiege. Trommelwirbel …

120 Kilo.

So viel zu Diäten, Willenskraft und guten Vorsätzen!

Ich habe mir 27 Jahre lang bewiesen, dass es nicht funktioniert, erkannte ich also vor einigen Wochen. Es ergäbe keinen Sinn, es noch mal so zu probieren. Also entschied ich mich, Diäten, Willenskraft, Disziplin und gute Vorsätze fürs Abnehmen ganz sein zu lassen. Leicht beängstigend für jemanden, der ein Problem mit Übergewicht hat.

Ich arbeite derzeit an anderen Wegen und Möglichkeiten (Blogpostserie „Neue Identität“; kommt bald).

Das Krasse ist, immer wieder will ich eine Diät anfangen und gute Vorsätze definieren. Das, obwohl ich 27 Jahre als Beweis habe, dass es mir nur mehr Gewicht gebracht hat. Mein Verstand drängt ständig weiter, mich mehr anzustrengen. So tief sind diese Ansichten, wie man gewisse Dinge in unserer Gesellschaft tun sollte, in mir verankert.

Ist es nicht erstaunlich, dass ich 27 Jahre lang unhinterfragt die gleiche Methode anwenden kann, obwohl sie mir nicht die erwünschten Erfolge bringt?

Wenn du so etwas bei dir entdeckst, stelle dir sofort die Frage: Wo in meinem Leben mache ich das noch? (Du kannst davon ausgehen, dass du nicht nur einen solchen blinden Fleck hast.)

Das mal als Beispiel, wie leicht wir uns jahrelang verrennen können, wenn wir in der Selbsthilfe und Manifestation auf die falsche Spur geraten.

Zurücktreten und atmen, denken und das Gesamtbild betrachten

Es lohnt sich also, immer wieder mal einen Schritt zurückzutreten, zu beobachten und zu untersuchen, was man da macht und ob es die erwarteten Ergebnisse liefert! Bitte nicht erst nach 27 Jahren.

Wenn dein Ansatz nicht die erwünschten Resultate bringt, wäre es vielleicht Zeit, den Kurs zu ändern, einen anderen Ansatz zu wählen oder einfach mal aufzuhören, sein zu lassen, was ist. Einfach mal aufhören, irgendwelchen Kopfgeburten, Idealen und Wünschen hinterherzuhecheln, und schauen, was den entstandenen Raum füllen will.

Es heißt „Gesetz der Anziehung“, nicht „Gesetz des Hinterherhechelns.“

Dir erlauben, das Leben einfach jetzt zu genießen, so wie es ist und so wie du bist. Mal mehr aufs Jetzt konzentrieren. Jetzt leben, jetzt genießen, jetzt lernen, jetzt erschaffen, jetzt spielen, jetzt beitragen. Einfach so, ohne Hintergedanken.

Das Ergebnis in der Zukunft und die Zukunft loslassen. Wenn du dich ums Jetzt kümmerst, kümmert sich die Zukunft um sich selbst.

Weißt du überhaupt, was du brauchst und was dir guttut? Vielleicht erreichst du deine Ziele nicht, weil du noch nicht bereit bist. Vielleicht kommt das, was du willst, wenn du so weit bist, von ganz allein, schon mal daran gedacht? Warum sich also unnötig stressen? Tue, was dich interessiert, was dir Erfüllung und Freude bringt, und überlasse die Zukunft und die Ergebnisse dem LEBEN.

Vielleicht denkt dein durch Medien geblendeter Verstand, du brauchtest oder wolltest etwas. Aber vielleicht würde dir das mehr schaden im Moment. Tausende Lottogewinner können das bestätigen. Sie hatten Millionen auf dem Konto, und das hat sie zerstört. Viele waren innerhalb einiger Jahre schlimmer dran als vorher. Es war nicht, dass sie das Geld nicht verdient hätten. Sie waren noch nicht bereit. Sie waren noch nicht reif und weise genug. Es hat sie verrückt gemacht, das Geld.

An meinem letzten Wohnort gab es einen, der das gut illustriert. Er trinkt recht gern mal einen und bettelt recht viel. Von außen betrachtet, ist er eher ein bisschen ein komischer Kauz. Mit Erstaunen konnte ich erfahren, dass er einer der reichsten Menschen in unserem Ort war. Leider führte der Reichtum wohl dazu, dass er ein bisschen durchdrehte und gewisse Dinge übertrieb, was dazu führte, dass er als unzurechnungsfähig erklärt wurde und seine Kinder ihm nun von seinem Geld eine schmale Rente zuteilen. Was offenbar nicht immer genügt, um seinen Durst zu finanzieren.

Letzten Endes können wir in einem erweiterten Rahmen nicht wirklich wissen, was wir gerade brauchen und was uns ein erfüllter Wunsch wirklich bringen wird. Unser Verstand ist dazu zu kurzsichtig. Unser HERZ könnte ein anderes Thema sein …

Was weiß ich also schon, was jetzt oder in Zukunft für mich „richtig“ ist. Ich hatte mir nie gewünscht, die Covid-Situation zu erleben. Aber im April 2023 kam das Ergebnis, mein Buch „FREISEIN“, auf Amazon heraus. Eine direkte Folge der – Reaktion in mir auf die – Covid -Situation. War sie also schlecht oder gut, diese Situation?

Hätte ich mir das wünschen oder erträumen können? Sicher nicht. Es geschah halt. Alles dient mir. Ich lerne aus allem.

Die Welt geschieht uns nicht, sie geschieht für uns.

Ich vertraue, dass ich Miterschaffer in einem wohlwollenden Universum bin. Mittendrin, nicht nur dabei, sozusagen.

Gelassen bleiben und Vertrauen ist das, was diese lange Blogpostserie wohl am meisten zum Ausdruck bringen will. Ich habe es oben angedeutet.

Was bringt es, sich hektisch immer mehr anzustrengen, zu beweisen, dass man es verdient hat, immer mehr zu tun und gut zu sein, um es zu verdienen? Das bringt uns nur in einen Zustand, der die ganze Zeit ausstrahlt: Ich habe es jetzt nicht verdient.

Welche Erfahrungen wird solch ein Zustand wohl anziehen?

Apropos Zustand: Das ist ein Schlüsselbegriff in der bewussten Manifestation deines Lebens, deiner Lebensumstände. Du bekommst nicht, was du denkst oder wünschst.

Du bekommst, was dein ZUSTAND anzieht oder zulässt.

Dein Zustand ist ein Gemisch aus Bewusstsein, Gedanken, Gefühlen, Einstellung, Glaubenssätzen, Ideen, Selbstbild, Verhaltensweisen, Charakter, Persönlichkeit. Das, was du derzeit bist, könnte man sagen. Du siehst die Welt nicht so, wie sie ist, sondern so, wie du bist. Dein Zustand färbt alles ein. Dein Zustand beeinflusst deine Wahrnehmung.

Jemand im Zustand „ich bin nicht liebenswert“ kann durch einen Raum voller Verehrer und Bewunderer gehen und immer noch behaupten „Niemand mag mich“. Er sieht die Bewunderer nicht oder schreibt ihnen negative Motive zu, spielt Lob herunter oder blendet es ganz aus.

Zustand ist etwas, was die Großen der Manifestation wie Neville Goddard als wichtig beschrieben haben.

Hier ist etwas, was die meisten Leute in der Szene noch nicht bedacht haben, wenn darum geht, „den erwünschten Zustand jetzt zu erleben“. Das ist die gängigste Empfehlung im Gesetz der Anziehung. Erlebe es in deiner Vorstellung so, als sei es jetzt. So wie du dich fühlst, wenn du es erreicht hast, wenn du es bist, fühle dich jetzt in deiner Vorstellung.

Wenn du nur ein bisschen so bist wie ich, hast du dann krampfhaft versucht, ekstatische Gefühle des Glücks hervorzurufen in deiner Vorstellung. Gibs nur zu, es ist okay. Das gelingt dem Anfänger und Fortgeschrittenen normalerweise nur bedingt.

Was wir zwei Experten dabei übersehen: Die hochgradig erfolgreiche Version von uns fühlt sich recht normal so gesund, erfolgreich, reich und beliebt. Dieser Mensch lebt zufrieden sein Leben mit für ihn normalen Gefühlen. Er lebt nicht die ganze Zeit im ekstatischen Ausbruch von Glück und Freude.

Was ich damit sagen will: der Zustand, den wir haben, wenn wir haben, was wir wollten, ist nicht ekstatische Freude, sondern die Sehnsucht danach ist weg. Wir streben nicht mehr danach. Das Streben danach, das Beweisen, dass wir es verdient haben, das Wünschen, das Scripten und Visualisieren sind nur Beweis dafür, dass wir es nicht haben.

Das ist doch mal ein netter Zwiespalt, oder? Auf der einen Seite haben wir „es“ nicht und visualisieren „es“ deshalb. Auf der anderen Seite ist das Visualisieren nur ein Ausdruck davon, dass wir „es“ nicht haben. Ha, ist es nicht herrlich, solch eine Zwickmühle?

Wir müssen lernen, diese scheinbaren Widersprüche auszuhalten. Sie geradezu genießen lernen.

Die zukünftige Version von uns, die „es“ hat (erreicht hat), hat „es“ einfach. Punkt. Kein Wünschen, kein Streben, keine Unsicherheit, ob es kommt oder wann es kommt, kein Drang, es beweisen zu wollen. Er hat einfach. Ja, ich lebe jetzt in einem Chalet in den Alpen. Okay, ich bin dankbar, ja. Ich lebe jetzt hier, alles gut und normal. Es ist einfach so. Denk mal darüber nach.

Ich schreibe hier nicht erschöpfend über Manifestation. All die Infos da draußen sind nicht zwingend falsch. Ganz im Gegenteil. Manchmal etwas unvollständig, manchmal nicht richtig interpretiert. Das ist die Gefahr, wenn du dir die Lehren der Großen von jemandem wie mir oder anderen Autoren deuten lässt.

Die Frage ist schlicht: Passt es zu dir? Passt es jetzt in deiner aktuellen Lage und im aktuellen Zustand zu dir?

Grundsätzlich will ich Folgendes hier klarmachen über LOA und Manifestieren deiner Realität:

  • Bleibe gelassen.
  • Mach dich nicht verrückt mit diesen Ideen.
  • Lass mal los zwischendurch.
  • Spiele mal wieder mehr.
  • Gönne dir was, ohne es verdient zu haben.

Schließlich hast du ‒ nach allem, was wir wissen ‒ nur diese eine Chance, dieses WUNDER zu bezeugen und daran teilzunehmen.

Apropos verdienen müssen: Wir sind einzigartige Ausdrücke des LEBENS im Jetzt, erinnere dich dran. Wir müssen uns nichts verdienen. Dass wir hier sind und bewusst erleben, bedeutet, wir haben alles Gute und Schöne und alle Fülle verdient. Du musst dir deinen Platz hier, deine Berechtigung, hier im Leben zu sein, nicht verdienen. Du bist hier, weil du hier sein sollst.

Sei freundlich zu dir und unterstütze dich wie deinen besten Freund.

Sei Forscher. Wisse und glaube nicht zu viel – oder gar nichts. Finde heraus, sei neugierig, frage – und lebe ohne die Antwort.

Lass mal locker, lass mal alles sein, wie es ist, und arbeite gleichzeitig spielerisch, neugierig und forschend an deiner Transformation.

Sei jetzt glücklich und zufrieden und strebe nach mehr. Versuchs mal.

Ansonsten hechelst du Idealen und Wünschen hinterher und siehst einem Tod voller Reue entgegen.

Jetzt ist dein Punkt der MACHT. Jetzt findet dein Leben statt. Lebe, fühle, erschaffe, tue, tanze, lächle, alles im Jetzt. Versteife dich auch darauf nicht, wenn dir nicht danach ist. Wenn du traurig bist, sei traurig. Ein paar der besten Werke sind durch Traurigkeit inspiriert.

Sei du. Sei du selbst. Sei dein verrücktestes, abgedrehtestes, unzulänglichstes, glorreichstes Selbst. Du bist bereits einzigartig – warum es nicht zelebrieren?!

So, hier noch, wie versprochen, was Jesus uns über das Manifestieren sagte. Übersetzt aus dem Aramäischen von Neal Douglas Klotz. Und dann noch ein paar kurze Gedanken von mir dazu.

Es handelt sich, wie gesagt, um die Neuübersetzung aus dem Aramäischen vom Johannesevangelium 16:23-24:

Jesus sagte:

Alles, worum du geradlinig und direkt bittest, was du dir wünscht – wie ein Pfeil zu seinem Ziel, wie Vögel zu ihrer Wasserstelle –
vom atmenden Leben von Allem, Vater-Mutter des Kosmos,
mit meinem Shem – meiner Erfahrung, meinem Licht und Klang, meiner Atmosphäre, meinem Wort:
aus dem Inneren meines Namens wird dir gegeben werden.

Bis jetzt hast du das noch nicht getan.

Also frage ohne Hintergedanken und
sei von deiner Antwort umgeben –
sei umhüllt von dem, was du dir wünschst –
dass deine Freude vollständig sei –
dass die Freude über die hier erreichten Ziele ihre Geschichte bis zur Vollendung in der Einheit fortsetzen kann –
dass das tierische Leben in dir seinen Geliebten im Kosmos findet.“

Das ist doch mal eine ganz andere Nummer als das, was wir in der Bibel lesen können, nicht?

Dagegen ist die Bibelversion des guten Johannes unglaublich leblos und zerstückelt. Die wichtigsten Passagen wurden sogar entfernt.

Frage ohne Hintergedanken. Ein Gedanke, der mich schon länger beschäftigt, seitdem ich diese Version zum ersten Mal gehört habe. Nur ein Beispiel.

Hier noch, was ich für mich herausgezogen habe:

  1. bitte geradlinig und direkt darum, was du dir wünscht
    1. wie Vögel zu ihrer Wasserstelle fliegen
  2. vom atmenden Leben von Allem
    1. ich bin Ausdruck des LEBENS im jetzt, VERBUNDEN, EINS
  3. Frage ohne Hintergedanken, ohne versteckte Motive und Absichten
    1. ich darf offen und ehrlich wünschen, egal was; ich brauche es mir (und dem LEBEN) nicht schönzureden oder zu erklären („viel Geld, um dann spenden zu können“, zum Beispiel)
  4. sei von deiner Antwort umgeben – sei umhüllt von dem, was du dir wünschst
    1. bereits empfangen haben, es sein, so fühlen, wie wenn es erfüllt ist, in der Situation sein, es mit allen Sinnen erleben

Das sagt mir auch noch was anderes: Es ist okay, zu wünschen, was ich will, einfach direkt zu sein, ohne Hintergedanken. Außerdem: Das Erfüllen der Wünsche führt zur Freude der EINHEIT.

Dass dieser Anteil in mir, der wünscht, mit dem Kosmos vereint wird: „dass das tierische Leben in dir seinen Geliebten im Kosmos findet“. Es ist also nichts Schlechtes daran, Sehnsüchte und Wünsche zu haben, die man sich erfüllt. Es führt dazu, dass „die Geschichte unserer Freude sich bis zur Vollendung in der EINHEIT fortsetzen kann“.

Vater-Mutter des Kosmos wünscht nachgerade, dass wir Wünsche haben, direkt danach fragen und sie uns erfüllen lassen.

Wie ich weiter oben schon angedeutet habe, ist das LEBEN möglicherweise ein sich immer weiter entwickelndes, sich immer weiter verfeinerndes und immer komplexere Systeme ausbildendes Bewusstseins-Irgendwas. Wir brauchen uns also weder zu rechtfertigen noch etwas zu beweisen, um unsere Wünsche zu erfüllen.

Dass wir diese Wünsche haben, bedeutet geradezu, dass wir auch geführt werden, unterstützt werden und alle nötigen Fähigkeiten haben, diese zu erfüllen.

Denke an den uralten Namen Gottes, der in den meisten Traditionen die gleichen Wurzeln hatte: „der Eine, der sich durch alle Dinge einzigartig ausdrückt“.

Du bist eines dieser „Dinge“, durch die sich das LEBEN einzigartig ausdrückt.

About the author 

Carsten Kammerer

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