Hier ist die Übersichtsseite für die gesamte Serie, mit allen Texten verlinkt.
Was willst du wirklich? Betone die Frage auf du und wirklich. Nicht: Was wollen deine Eltern, was erwarten sie? Nicht: Was haben Medien und Social Media dir in den Kopf gesetzt? Nicht: Was hast du dir eingeredet, zu „brauchen“, um dich besser zu fühlen? Besserer Mann durch neues, dickes Auto? Du weißt schon, was ich meine, oder?
Was willst du wirklich?
Nimm dir Zeit, darüber nachzudenken. Am besten schriftlich. Spüre dem nach. Was würde dir Freude machen? Wenn du deine Vergangenheit anschaust, was waren Hinweise darauf, was du wirklich brauchst, was du wahrhaft sein sollst? Was du zum Ausdruck bringen musst? Ja, musst.
Es gibt ein schönes Zitat im Thomasevangelium:
„Wenn du hervorbringst, was in dir ist, wird das, was du hervorbringst, dich retten. Wenn du nicht hervorbringst, was in dir ist, wird das, was du nicht hervorbringst, dich zerstören.“
Ich bin nicht sicher, ob Jesus tatsächlich über unser Thema hier gesprochen hat, aber es passt fantastisch zu diesem Thema. Außerdem stimmt es.
Stephen King wurde gefragt, was er wohl tun würde, wenn er nicht seine Romane schreiben würde. Er sagte, er wäre dann wohl Alkoholiker und seine Ehe wäre schon längst in die Brüche gegangen. Auch Steven Pressfield schreibt in seinen Büchern darüber, dass ein Großteil der selbstzerstörerischen und schwächenden Verhaltensweisen (Süchte) auf „Widerstand“ („Resistance“) gegen die wirkliche Arbeit, die einer tun soll, verursacht wird.
Ich kann das bestätigen. Auch mir fällt es leichter, nüchtern zu bleiben, gut zu essen, mich zu bewegen und fit und gesund zu bleiben, wenn ich Texte wie diesen hier schreibe.
Was willst du also tun?
Welches Lied ist in dir, das nur von dir gesungen werden kann? (Gedicht, Bild, Elternschaft, Ehe, Geschäft, Buch, Video, Chef …) Es geht in dieser Blogpost-Serie nicht nur um „kreativen Ausdruck“. Diese Methodik hilft beim Abnehmen, beim Lernen, bei Jobzielen, besseren Beziehungen … Was auch immer dir gerade wichtig erscheint. Aber wie wir gerade gesehen haben, könnte es massiv hilfreich sein, das, was in dir ist, hervorzubringen.
Du musst es nicht einmal veröffentlichen: Steven Pressfield erzählt in einem seiner Bücher die Geschichte, wie er das erste Mal richtig geschrieben hatte. Anschließend wusch er das Geschirr und es ging ihm besser. Was er schrieb, war nicht gut. Er warf es sogar weg. Dennoch ging es ihm viel besser und sein Verhalten verbesserte sich wesentlich.
Letzte Woche hatte ich einen langen Arbeitstag. Viel „Beschäftigt-sein-Fleißarbeit“. Am Nachmittag war ich dabei, ein Meeting mit den Teamleitern, die zu meinem Team gehören, zu planen. Dabei ging es darum, dass sie ihre Führungsphilosophie und Standards gemeinsam erarbeiten können. Dazu schrieb ich spontan eine lange, inspirierende E-Mail. Dabei floss Energie durch mich, und ich fühlte mich plötzlich erfrischt. Das hielt den ganzen Nachmittag bis zum Feierabend am frühen Abend an. Ein erstaunliches Erlebnis! Wie kann man sich das erklären, wenn nicht so, wie ich es in diesem Blogpost hier tue?
Also, was willst du wirklich?
Klar, du kannst nicht alles tun. Letzte Woche habe ich ein Buch gelesen, „4000 Wochen“. Es ist erschreckend zu sehen, dass man (ich, Alter 47 Jahre) nur noch ca. 2000 Wochen zur Verfügung hat. Jeder Mensch hat am Start seines Lebens ca. 4000 Wochen zur Verfügung. Aber was machen die Meisten Zeit ihres Lebens mit diesem unglaublich kostbaren Geschenk, dieser niemals wieder zurückgewinnbaren Ressource?
Wie viele Wochen wirst du wohl noch haben? Wähle also weise, was du in dieser Zeit mit diesen kostbaren Wochen anfangen willst. Wähle jetzt ein bis drei Lebensbereiche, die dir derzeit am wichtigsten erscheinen. In denen du jetzt wirklichen Fortschritt machen willst.
„Was ist die eine Sache, die wenn ich sie jetzt mache, alles andere leichter, einfacher oder unnötig macht?“ Das ist die sogenannte Fokusfrage von Gary Keller. Fragen wie diese helfen dir, mehr Klarheit darüber zu erhalten, was wirklich wichtig ist.
„Was ist der eine Lebensbereich, der, wenn ich ihm maximale Energie und Ressourcen gebe, alles andere leichter, einfacher oder unnötig macht?“ Vielleicht willst du glücklich sein. (Link Text „Das Glück nicht verfolgen. Glück ist ein Nebenprodukt“) Was ist der eine Lebensbereich, der dir dabei die größte Wirkung bringt? Identifiziere das, und dann gib diesem Lebensbereich die maximale Aufmerksamkeit.
Innerhalb dieses Lebensbereichs, was ist die eine Sache, die, wenn ich sie (regelmäßig) mache/lerne/unterlasse, alles andere leichter, einfacher oder unnötig macht?
In der Fokusfrage liegt unglaublich viel MACHT und Befreiungspotenzial! Wende sie jetzt gleich auf deine Wünsche und Ziele an.