Juni 11

Neue Gewohnheiten, neues Leben – Zusammenfassung

Gewohnheiten, Neue Gewohnheiten, neues Leben, Wachstum

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Hier ist die Übersichtsseite für die gesamte Serie, mit allen Texten verlinkt.

So, jetzt haben wir also in den letzten Blogposts das gesamte System, wie du dich neu erschaffen kannst, besprochen. Lass uns einmal zusammenfassen, wie das kurz, knackig und anwendbar aussieht. Diese Zusammenfassung beginne ich jedoch mit der wichtigsten Entscheidung, von der alles ausgeht. Es ist die Entscheidung, deine Denkweise in Bezug zu dir, zu deinen Wünschen, wie du sie erreichst und in Bezug auf die Zeit änderst.

In den letzten 5–25 Jahren, was hast du alles erreicht, welche Ziele, welche Errungenschaften, was hast du gelernt, was überwunden? Erstelle einmal eine Liste. Ich wette, rückblickend betrachtet, hattest du immer genug Zeit. Eine neue Sichtweise auf die Zeit, die du hast (dir gewährt hast), um ein Ziel zu erreichen, wird dir eine neue Perspektive auf dich und deine Möglichkeiten geben.

Das ist herrlich, wenn man, wie ich, fast 20 Jahre lang gehetzt hat und alles jetzt wollte. Den Zeitrahmen zu erweitern ist ein komplett neues Mindset, eine neue Haltung. Mit dieser neuen Einstellung beginnst du das langfristige Spiel zu spielen. Damit wirst du eine Ausnahme sein in unserer gehetzten, gestressten Welt, in der jeder nur so schnell wie möglich zum nächsten Glitzerobjekt springen will, mit der Aufmerksamkeitsspanne eines Eichhörnchens auf Speed.

Kurzfristige „Niederlagen“ und Gewinne werden praktisch bedeutungslos für denjenigen, der das langfristige Spiel spielt. Das ist so, weil du erkennst, dass du tatsächlich die Fähigkeiten und Möglichkeiten hast, dir systematisch das Leben so aufzubauen (Link zu „Probleme lösen ‒ oder kreativ erschaffen [Robert Fritz]), wie du es willst.

Während andere am Boden zerstört sind, weil sie einen Kuchen gegessen haben, weißt du, wohin du willst. Du lernst und gehst einfach weiter, weil du weißt, dass es nur eine Erfahrung war. Du vertraust darauf, dass du in zwei, drei oder fünf Jahren mit diesen kleinen täglichen Schritten zum Ziel kommen wirst.

Auf diesem neuen Weg des langfristigen Spiels zählt, was Dan Sullivan sagte:

»Es gibt keine unrealistischen Ziele, nur unrealistische Zeitpläne.«

Durch dieses Umdenken hin zu mehr Zeitlassen, Geduld, weniger, einfacher, wirst du immun gegen alle Arten von kurzfristigen Druckmitteln und Panik. Wenn du in einer Sache jeden Tag nur 0,5 bis ein Prozent besser wirst, dann hast du in wenigen Jahren den Großteil der Menschen in deinem Feld überholt und du kannst zu den Top 5–10 % gehören.

Earl Nightingale hat das schon in den Sechzigern gesagt. Wenn jemand nur eine Stunde am Tag nimmt und in seinem Feld lernt, gehört er in den nächsten fünf Jahren zu den Top-20-Prozent in seinem Feld. Und die Top-20-Prozent in jedem Feld verdienen gutes Geld. Falls du nicht (hauptsächlich) von Geld motiviert wirst: Sie haben Einfluss, erzeugen Wirkung und haben ein interessantes Leben mit vielen Kontakten zu anderen Top-Performern in ihren und anderen Feldern.

Das Schöne bei dieser neuen Denkweise ist, dass man das Leben auf dem Weg in sein glorreiches neues Dasein schon genießen kann. Das ist das Schönste daran.

Ich kann heute und die nächsten Tage und Wochen etwas für meine Ziele tun und bin noch gelassen genug, das Leben im Jetzt zu genießen. Ich weiß, ich bin auf dem Weg. Entscheide dich also jetzt für das langfristige Spiel. Simon Sinek ‒ eigentlich seine Inspirationsquelle, James P. Carse ‒ nennt es das „unendliche Spiel“.

Diese Haltung sorgt dafür, dass man außerhalb der Konkurrenz operiert – egal, was man gewählt hat. Abweichungen und Änderungen haben praktisch keine Bedeutung mehr, weil du weißt, welches Spiel du spielst. Es kommt nicht mehr auf (kurzfristiges) Gewinnen an. Es kommt mehr und mehr darauf an, immer weiterzuspielen. Diese Art, zu denken, dich und die Welt zu sehen, wird dich auf ein ganz anderes Niveau erheben – privat und beruflich.

Jetzt beginnt die Zusammenfassung, … ehrlich …

Okay, jetzt sind wir ja doch nicht viel weitergekommen mit der Zusammenfassung. Aber es ist wirklich wichtig, dass mit der Geduld und dem ewigen Spiel zu verstehen.

Was haben wir also besprochen, was dich langfristig zu einem Monster der Produktivität und zu einer Naturgewalt der bewussten Gewohnheitsgestaltung macht, die außerhalb der Konkurrenz spielt?

Wir hatten die Idee, dass wir in einer Gesellschaft erzogen wurden, die nicht darauf ausgerichtet ist, voll ermächtigte MENSCHEN hervorzubringen, sondern Arbeiter und Konsumenten, die im System funktionieren. Das erzeugt ein Selbstbild und Glaubenssysteme, die Angst vor persönlicher MACHT, Freiheit und der damit verbundenen Verantwortung erzeugen.

Weiterhin haben wir festgestellt, dass wir diese Angst benutzen können, um unseren persönlichen Weg zur MACHT, Freiheit und Erfüllung unserer größten Wünsche zu erkennen. Diese Ängste weisen direkt auf unsere ermächtigendsten Gewohnheiten, Verhaltensweisen, Handlungen (und Unterlassungen) hin.

Wir haben also die Grundhaltung: Geduld, unendliches Spiel (= immer weiterspielen).

Regel Nummer 1: Im Zweifel reduzieren, weniger, kürzer, einfacher, „schlechter“!

Einfache Idee Nummer 1 war: Die Angst vor unserem strahlenden LICHT, unserer MACHT und Freiheit hält uns zurück, das zu tun, was wir uns wünschen.

Einfache Idee Nummer 2: Die Ängste, Impulse und subtilen Gefühle, die uns abhalten, Ermächtigendes zu tun und ermutigen, Schwächendes zu tun, haben keine eigene Macht. Sie können unsere Handlungen (und Unterlassungen) nur steuern, wenn wir es zulassen.

Einfache Idee Nummer 3: Diese Gefühle, Gedanken und Impulse, sowie die damit zusammenhängenden Taten und Unterlassungen, sind wie ein Kompass, der uns den Weg zu unserer WAHREN MACHT und zur vollen Lebendigkeit anzeigt.

Einfache Idee Nummer 4: Wir konzentrieren uns vollkommen auf Dinge, die zu 100 % in unserer eigenen Macht – unter unserer Kontrolle – liegen.

Diese Themen sind allesamt erschreckend einfach und klar. Deshalb wird der Perfektionismus – ein schrecklicher Feind unserer MACHTentfaltung und Lebensfreude – versuchen, dir einzureden, dass es nicht genug wäre. Er wird versuchen, dich zu überzeugen, dass es nicht funktionieren kann, weil „ohne Fleiß keinen Preis.“ Der Perfektionismus wird dir Lügen einflüstern wollen wie „Wenn es nicht anstrengend ist, ist es nichts wert.“ Weise diese Lügen von dir. Glaube ihnen nicht.

Als ersten Schritt wählst du ein paar wenige, sehr wichtige Themen (unter Ausschluss von allem anderen).

»Wer mehr als drei Prioritäten hat, hat gar keine.« Jim Collins

Dabei konzentrierst du dich auf Themen, Gewohnheiten, Fähigkeiten, die in deiner Kontrolle liegen (zum Beispiel: was ich mir in den Mund stecke und was nicht, was ich jetzt tue …)

Dann reduzierst du deine gewählten Themen auf einfache, klare Aktionen oder Unterlassungen (Beispiel: beim Essen und Trinken habe ich 4 einfache Unterlassens-Regeln, damit muss ich nichts Neues lernen, keine Zeit aufwenden). Anschließend entfernst du bei deinen gewählten Verhaltensweisen, lernen von Fähigkeiten und Gewohnheiten die Hemmschwelle. Du vereinfachst es so weit, dass du keinerlei Widerstand mehr dagegen hast und dir sicher bist, dass du es täglich tun kannst. (BJ Fogg empfiehlt in „Tiny Habits“ noch viel weiter zu reduzieren als ich. Er empfiehlt Verhaltensweisen, die nur wenige Sekunden dauern. Zum Beispiel ein Liegestütz, nach dem Pinkeln. Ja, wirklich das empfiehlt er genauso. Ich kann nichts dafür. Ein Liegestütz ist besser als keiner. Ein geschriebener Absatz ist besser als keiner.)

Ja, egal, was deine perfektionistische Angst vor deinem Licht dir entgegenschreit: Die Hemmschwelle total zu entfernen, ist der Weg zu deinem neuen Selbst. Ja genau, das Selbst, das du dir vielleicht schon seit zehn Jahren wünschst. (Also ist es gar nicht so neu. Passt es überhaupt noch zu dir? Hast du das einmal überprüft? Vielleicht erwägst du einmal ein Update für dein erwünschtes Selbst?)

Das ist nicht so dahingeschwätzt. Prüfe wirklich, ob deine alten Ziele noch zu dir passen. Ansonsten kannst du ein Feuerritual machen, um dich davon zu lösen. Feuer wird schon lange als transformierendes Medium benutzt. Verbrenne deine alten Ziele auf einem Stück Papier geschrieben. Verbrenne es mit der Absicht, es loszulassen und aufzulösen. Okay, jetzt bin ich wieder einmal vom Thema abgekommen, tut mir leid.

Aber prüfe einmal genau für dich, war da nicht immer schon so eine leise Stimme, eine Ahnung, dass da mehr sein müsste? Dass du „mehr“ sein könntest, mehr schaffen könntest? Schau zurück. Spüre dem nach. Die meisten von uns haben es. Manche ersticken es vollkommen in ihren Dramen und andressierten begrenzenden Gedanken. Und doch ist es da, wenn du still bist. Wie eine Melodie, die in dir ist und die nur für dich spielt. Das ist dein SELBST, das dich lockt und sanft führt. Nicht, dass ich wüsste, was das SELBST ist … Aber ich weiß, dass es ist.

Du hast ein Gefühl dafür, was für dich jetzt stimmig ist und was nicht. Es ist einfach wieder die Herausforderung, den Mut zu haben, sich dem zu stellen.

Du kannst es spüren, wenn du etwas tust, das vollkommen im Einklang mit deinem derzeitigen Seelenauftrag ist. Wie ich, während ich diese Texte schreibe. Plötzlich sind so eine stille, unaufdringliche Freude und Zufriedenheit spürbar. Das, was ich schreibe, muss nicht einmal gut sein, wie auch Steven Pressfield es festgestellt hat. Es wirkt, einfach, weil ich es tue. Es rauslasse.

Jetzt hast du also die richtige Einstellung, eine Regel, deine wirklichen, wenigen Ziele, massiv vereinfacht, hast die Hemmschwelle entfernt und du nutzt deine Impulse zur Selbstschwächung als Kompass zur Selbstermächtigung.

Was jetzt?

Töte deine Hoffnung, dieses Jahr Supermann mit top Bikinifigur zu werden. Wird nicht geschehen. Du konzentrierst dich im ersten Jahr deiner neuen abenteuerlichen Reise zu deinem größten Selbst vollkommen auf den Prozess. Du hast nur das Ziel, gewaltige Datenautobahnen in deinem Nervensystem zu schaffen, die dich den Rest deines Lebens immer wieder automatisch zu den ermächtigenden Gewohnheiten ziehen.

Dieses Umdenken und diese Geduld zu haben, ist pures Dynamit, das dich auf Dauer extrem ermächtigt.

Die meisten Menschen wollen und können das nicht. Im ersten Jahr belächeln sie dich und verurteilen dich als „Betrüger“ (wenig tun und etwas erwarten dafür), als schwach, dick – was auch immer.

Im zweiten Jahr wird ihr Lächeln über dich etwas unsicher.

Im dritten Jahr bist du so machtvoll, dass du solche Menschen, die andere verurteilen, gar nicht mehr wahrnimmst.

Du bist unaufhaltsam geworden. Du hast den Code geknackt, wie man Großartiges erschafft. Was großartig ist, ist natürlich für jeden etwas anderes. Noch einmal: Du bist zuständig dafür, zu definieren, was ERFOLG ist.

Das ist ein weiteres Umdenken, das dein Leben verändern wird. Ich könnte wetten, wenn du jetzt darüber nachdenkst, dass du deine eigenen ERFOLGsstandards definierst, wirst du dir zuerst wie ein Betrüger vorkommen. Oder andere werden dich so bezeichnen, die noch tief von gefakten Insta-Leben geblendet sind. Diese Leute, die so tun, als wären sie die größten, sind zu oft armselige Lügner, die sich so unsicher fühlen, dass sie anderen eine Fassade des Erfolges vorspielen, um daraus einen Gewinn zu ziehen. Könnte etwas hohler sein und einen schlechteren Geschmack hinterlassen?

Auch die gehypten YouTuber … Du siehst einen 20-Minuten-Ausschnitt aus einem 24-Stunden-Tag oder einer 7-Tage-Woche. Hochgradig daraufhin ausgewählt, ein falsches Bild zu erzeugen. Die schönsten, glücklichsten und besten Momente werden ausgewählt und gezeigt. Warum sollte ein fähiger, geistig gesunder Mensch sich vorschreiben lassen, was sein erfolgreiches Leben sein soll? Lass die anderen Leute fremden, leuchtenden Erfolg-Fata-Morganas nachhetzen.

Du bleibst gelassen und still deinen Prinzipien und Standards treu. Du weißt, dass du ERFOLG BIST, du brauchst keine äußeren, blinkenden Erfolgszeichen. Du erschaffst dir jeden Tag selbst die Erfahrung von Erfolg. Du weißt, dass Erfolg jederzeit in deiner Macht liegt.

Hier noch einmal die einzelnen Schritte, kurz und knackig:

  • Geduld, das ewige Spiel spielen und immer weiterspielen wollen
  • Bewusst wählen, was deine Aufmerksamkeit, Energie und Zeit wert ist und was nicht
  • Reduzieren, vereinfachen, weniger, „schlechter“ erlauben, mehr Zeit geben
  • Dafür aber langfristig, regelmäßig und ausdauernd handeln und unterlassen
  • Hemmschwelle entfernen
  • Ein bis zwei Jahre nur auf den Prozess konzentriert; Datenautobahn, lebenslange neue ermächtigende Gewohnheit erschaffen
  • Geplante und getrackte Ausnahmen

Hier geht es noch zu einem ergänzenden Blogpost zum Thema neu Gewohnheiten.

About the author 

Carsten Kammerer

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