Juni 12

Bewusst sein und bleiben für die beste Version von dir

Gewohnheiten, Neue Gewohnheiten, neues Leben, Wachstum

0  comments

Hier ist die Übersichtsseite für die gesamte Serie, mit allen Texten verlinkt.

Sie schlagen immer wieder dann zu, wenn du es am wenigsten brauchen kannst. Wenn du müde und gestresst bist und bereits viele Entscheidungen treffen musstest den ganzen Tag lang. Mental geschwächt und unaufmerksam, hast du praktisch keine Chance – machen sie dir weis. Sie kennen deine Schwächen und Vorlieben und nutzen sie gnadenlos aus.

Dann – und das ist der krönende Abschluss dieses Schurkenstücks –, reden sie dir ein, du wärst schuld. Sie bombardieren dich mit Urteilen und Vorwürfen ebenso wie Scham- und Schuldgefühlen. Noch schlimmer, sie bringen dich dazu, dass du es selbst tust.

Wie bitte?

Oh ja, du möchtest wissen, wer diese Schurken sind, die dich in- und auswendig kennen und jede Schwäche deiner Verteidigung nutzen, um zu ihrem altherkömmlichen Recht zu kommen?

Alte, schwächende Gewohnheiten, die dir schon lange nicht mehr dienen.

Du hast wahrscheinlich, wenn du Blogs wie meinen besuchst und Texte wie diesen liest, auch eine oder zwei davon, oder? Du bist wahrscheinlich schon einen oder zwei Schritte weiter und hast erkannt, dass du Gewohnheiten hast, mit denen du dir mehr schadest, als dich zu stärken. Gewohnheiten, mit denen du dir Zeit, Aufmerksamkeit, Geld, Energie, Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl raubst.

Du bist also vielleicht schon einen oder zwei Schritte weiter, als viele andere, die es noch gar nicht bemerkt haben, wie sehr ein Leben gesteuert von alten (übernommenen) Gewohnheiten ihnen schadet. Oder die sich so als Opfer ihre Gewohnheiten definiert haben, dass sie es zwar erkannt haben, es aber als ihr Schicksal hinnehmen. Ein Schicksal, über das sie scheinbar keine Macht haben.

Das Schockierende ist, dass sie, obwohl sie sich als machtlos ausgeliefert definieren, es sie nicht davon abhält, sich dennoch Vorwürfe zu machen, sich zu verurteilen und sich als disziplinlos zu beschimpfen. Hör mal Freund, wenn du einer Situation machtlos ausgeliefert bist, kannst du nichts dafür. Also bringen Schuldgefühle nichts. Tatsächlich bringen Schuld- und Schamgefühle nie etwas – außer dem Ablehnen von Verantwortung.

Der vorletzte Satz ist trotz alledem eine beliebte Ausrede von (erlernten) Opfern ihrer Gewohnheiten und Umstände: „Ich kann nichts dafür, ich bin halt so.“ „Es ist halt so,“ ist der Schlachtruf von Opfern der Umstände. Das alles kann einen herrlichen Cocktail aus gemischten Gefühlen, Absichten und Gedanken geben. Ah, wir Menschlein, so komplex und so interessant. Es gibt unterschiedliche Wege da hinaus.

Praktisch alle haben mit irgendeiner Form von bewusster sein, bewusster leben, zu tun. Das ist etwas, was alte, ausgelutschte, schwächende Gewohnheiten nicht ausstehen können.

Bewusstheit.

Würdest du es schaffen, nach der langen Arbeitswoche, in der du diszipliniert warst und dich an deinen Plan gehalten hast, einige Minuten länger bewusst zu bleiben, dann hätten alte Gewohnheiten auf Dauer keine Chance mehr. Aber sie nutzen deine (mentale) Müdigkeit und säuseln dir süße Worte ins Ohr und Gefühle in den Körper von schneller Energie, von Wohlbefinden und Entspannung auf einfachste und geschwinde Art.

„Na komm schon, du weißt, du hast es dir verdient. Nur einmal noch.“ Kennst du das? Egal, was dein Schmerz- und Entspannungs- und Belohnungsmittel ist. Alkohol, Schmerztabletten, Einkaufen, Sex, Facebook, Dauergucken („Binge Watching“) von Serien, es ist so leicht, nachzugeben. Vor allem, weil wir es schon so oft getan haben.

Ein Weg da hinaus wäre, sich immer wieder bewusst zu machen, was du wirklich willst. Wie du wirklich sein willst. Was du wirklich erleben willst. Das setzt voraus, dass du dich vorher bewusst damit auseinandergesetzt hast, was du willst. Dass du es hoffentlich sogar aufgeschrieben hast. Hier ist eine verrückte Frage, wenn dich alte Gewohnheiten locken mit „verdient haben, nur noch heute, morgen anfangen, gönn dir was …“

Was wäre, wenn ich jeden Tag anerkenne, dass ich es verdient habe, stark, voller Energie, schlank und fit und sehr kreativ produktiv zu sein?

Was, wenn ich es mir gönnen würde, so zu leben, damit ich jederzeit ein Maximum an Energie, Gesundheit, Lebensfreude und geistiger Klarheit habe?

Schon einmal darauf gekommen, dir solche Dinge zu gönnen und solche Sachen verdient zu haben? Es gibt noch andere Wege, alten Gewohnheiten ein Schnippchen zu schlagen. Zum Beispiel, indem man sie mit neuen, stärkenden Gewohnheiten verdrängt, die man bewusst gewählt hat und systematisch erschafft.

Die Vorgehensweise, die ich in der Blogserie „Neue Gewohnheiten, neues Leben“ vorschlage – insbesondere die geplanten und getrackten Ausnahmen –, machen schlechtes Gewissen, Schuldgefühle, Schamgefühle und Selbstvorwürfe unnötig. Das wird ein großer Schritt zu mehr Eigenverantwortung sein.

Erstens definierst du bewusst, was akzeptables Verhalten ist, und definierst dabei, innerhalb welcher selbst gewählten Parameter du ERFOLG bist. Earl Nightingale hat gesagt: „Ein Erfolg ist jeder, der die Erreichung eines würdigen Ziels fortschreitend anstrebt.“

Er hat ERFOLG SEIN nicht als Erreichen des Ziels definiert.

Auf dem Weg sein und immer weiter daran arbeiten, aus Fehlern lernen, weiter daran arbeiten, bedeutet erfolgreich zu sein. Das Erreichen des Ziels ist dann irgendwann praktisch unausweichlich.

Zweitens brauchst du so keine Schuld- und Schamgefühle mehr, die verhindern, dass du Verantwortung übernimmst. Oft sind diese zerknirschten Gefühle nur das Vorspiel, genau dasselbe Verhalten zu wiederholen. Das ist so, weil es keine ermächtigenden Gefühle sind, sondern welche, die dich in einem Teufelskreis aus Tat oder Unterlassung und Schuld- und Schamgefühle halten. Die Schuld- und Schamgefühle werden dabei als „gerechte Strafe“ angesehen.

Damit gilt die Tat als gesühnt, und der Weg ist frei, es wieder zu tun. Keine echte Verantwortung, kein lernen. Wieder und wieder im Kreis drehen. (Link Oszillieren, Robert Fritz)

Das ist übrigens einer der Hauptgründe, wenn du Situationen und Verhaltensweisen wieder und wieder erlebst, teilweise über Jahre. Kennst du das, dieselben Fehler immer wieder zu machen, immer wieder in dieselben Situationen zu kommen? Ich kenne es gut. Zu gut für meinen Geschmack. Grund dafür, dass diese seltsamen, schwierigen Situationen und Dramen sich im Leben eines Menschen ständig wiederholen, ist fehlendes lernen.

Vernon Howard empfahl bei Problemen oder schwierigen Situationen nicht zu fragen, was man tun solle, sondern „was soll ich hier lernen, was verstehen?“

Auch dafür kann man geplante und getrackte Ausnahmen nutzen. Letztlich ist es ein Werkzeug, Verhalten bewusst zu machen und bewusst zu halten. Also kann man auch kurz hinterfragen, was da geschehen ist, als es zur Ausnahme kam. Vielleicht hast du es bewusst gewählt, okay. Vielleicht hast du es aber einfach geschehen lassen, weil du den Automatikmodus laufen ließt und zu faul warst, eigene Entscheidungen zu treffen.

Mir ging es finanziell immer am besten, wenn ich ein Budget geführt habe und wöchentlich einen Geld-Rendezvous gemacht habe. Beides sind Mittel, um in Sachen Geld bewusst zu bleiben. Ich habe mein Budget dabei selten eingehalten. Dennoch hat es sehr positiv gewirkt, einfach nur bewusster mit Geld umzugehen. Es gibt auch gute Ergebnisse von Menschen, die abnehmen wollen und einfach nur alles protokollieren, was sie essen und trinken. Auch das ist nichts anderes, als Bewusstsein in die eigene Lebensweise hineinzubringen.

Das ist auch etwas, was Vernon Howard als einen der wichtigsten Faktoren oder Beiträge zum wahren Wachstum eines Menschen beschreibt.

Unbeteiligte Selbstbeobachtung.

Einfach immer mehr bewusst werden, was man so tut und lässt den ganzen Tag, ohne zu urteilen. Wie ein neutraler Beobachter. Damit versetzt du dich in die Lage, alles, was geschieht, was du erlebst, zu nutzen, um als Mensch zu wachsen. Bewusst wählen, was du sein, tun, erleben, erschaffen willst. Bewusst wählen, was deine Kriterien für ERFOLG SEIN sind. Bewusst wählen, was akzeptabel ist an Ausnahmen, sodass du trotzdem sicher dein Ziel erreichst (90-Prozent-Regel zum Beispiel).

Bewusst verpflichten, es zu tun. Dabei klar/bewusst machen, dass Verpflichtung ein Prozess ist – immer wieder neu verpflichten. Bewusst machen, was geschieht – unbeteiligte Selbstbeobachtung. Bewusstes lernen aus allem, was geschieht.

Wird das immer so glatt ablaufen, wie in den letzten Sätzen beschrieben? Wahrscheinlich nicht. Wenn du wachsen willst als Mensch und die beste Version von dir selbst schaffen willst, brauchst du eine KRIEGER-Haltung. Jeden Tag ziehst du wieder bewusst in die Schlacht, stellst dich deinen Ängsten, deinen Feinden.

Weißt du, was ich am Bergwandern auf schwierigen, ausgesetzten Pfaden, auf denen Abstürzen durchaus möglich ist, mag? Keinen Spielraum zu haben zum Träumen, zum Unbewusst-Sein. So ein Pfad holt dich ins Jetzt. Das erzählen auch Soldaten von Schlachten. Es gibt nur diesen Augenblick. Vollkommen wach.

Für die weniger kriegerischen: Denke an den MEISTER, der sein Dojo betritt, um seine Kunst zu verfeinern (oder seine Werkstatt). Dein Leben ist dein Dojo. Wenn du es zulässt, wenn du es bewusst so lebst und nutzt.

Ablenkungen, die dich zerstreuen wollen, deine Aufmerksamkeit und Konzentration zerstückeln wollen, gibt es heute zuhauf. In einer Gesellschaft mit immer kürzer werdender Aufmerksamkeitsspanne wirst du hervorstechen wie ein Nilpferd in einer Herde Gazellen, wenn du bewusst und achtsam lebst. Wenn du dich wie ein MEISTER im Dojo konzentrieren kannst.

Hier ein weiterer Post zum bewussten Gewohnheitsdesign. Klick jetzt. 😉

About the author 

Carsten Kammerer

You may also like

ERFOLG SEIN: 10X und weglassen

ERFOLG SEIN: 10X und weglassen

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked

{"email":"Email address invalid","url":"Website address invalid","required":"Required field missing"}

Abonniere jetzt meinen Erleuchtet-leben-Letter!